Neues Projekt in Vorbereitung/ Umstellung auf Solarstrom Luzerne-Farm (Senegal)

Dieselgeneratoren sind für große Agri-Business-Betriebe etwas völlig normales. Die Unternehmer kennen im Prinzip nichts anderes. Die Infrastruktur ist darauf ausgelegt. Es gibt Diesellieferanten, die Generatoren und Ersatzteile sind weit verbreitet und „von der Stange“ verfügbar.

Wenn man also eine große Farm aufbaut, dann sind die Betriebskosten für Diesel einfach ein Teil der Kalkulation und die Anschaffung der Dieselgeneratoren ein Teil vom Capex.

Das möchten wir gemeinsam mit euch ändern!

Heute nehme ich euch mit auf eine große Farm im Norden des Senegal auf der Luzerne angebaut werden. Kennzeichnend für Luzerneprodukte sind hohe Gehalte an Rohprotein und Rohfaser. Luzernesilage ist wegen seines hohen Rohproteingehaltes und der guten Strukturwirkung als wertvolles Futtermittel für Milchkühe geschätzt, kann aber auch für andere Futtermittel z.B. für Schweine, Ziegen oder Geflügel eingesetzt werden.

Im Senegal wird es stark für Pferde verwendet, die hier als Transportmittel viele Lasten tragen und auch im ländlichen Raum das wichtigste Personentransportmittel sind.

Diese Art Projekte haben wir sehr viele in unserer Pipeline in allen Größen und Formen, von 150 kWp bis 15 MWp. Die Farm, die ich heute besucht habe, liegt im Norden des Senegal bei St. Louis und gehört einem internationalen Unternehmen, das sich auf Futtermittelherstellung fokussiert hat. Die Bewässerung bezieht die Farm aus dem Senegal-Fluss, der ganzjährig Wasser aus dem Sahel ins Meer drückt.

Ein solches Projekt würde sich für das Crowdinvesting wie folgt darstellen, die Bewässerungsanlagen laufen 24 Std., am effizientesten ist es eine PV-Anlage zu bauen, die den Diesel tagsüber ersetzt und in den frühen Morgenstunden und am Abend mit einer Batterie puffert.

Jede Pumpstation liesse sich einzeln finanzieren oder auch zu einem Gesamtprojekt zusammenfassen.

Die Konditionen wären voraussichtlich wie folgt:

Gesamtvolumen 2 Mio. €
70% des Fundings würden von einem Fonds kommmen.
30% würden wir über Crowdinvesting euch anbieten.

Fundingziel: 600.000 € (via Nachrangdarlehen)
Laufzeit: 5 Jahre
Zins/ Rendite: 7.5%

Das Projekte könnte Ende 1. Quartal 2024 zur Finanzierung bereitstehen und im 3. Quartal 2024 (nach der Regenzeit) umgesetzt werden.

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Die Konditionen sind sehr attraktiv. Eine kurze Laufzeit von 5 Jahren und 7,5 % Zinsen.

Ist bei den 7,5 % bereits ein Early Bird Zinsbonus von 1 % enthalten? Oder käme der noch dazu? Oder erfolgt die Finanzierungsrunde ohne Early Bird Phase?

Ich persönlich fände auch einen Early Bird Bonus von 0,5 % fair.

Das wären dann glatte 8 % und nebenbei bemerkt ist 8 die Quersumme von 2024. #magiceight

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Auch ich finde die Konditionen besonders angesichts der kürzeren Laufzeit sehr gut. Wenn sich das Projekt damit gesund finanzieren lässt, könnte es auf großen Zuspruch stoßen.

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Ich wäre auf jeden Fall am Start.
Die Summe würde bei mir zwischen 1000-5000 Euro liegen.

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Sehr interessantes Projekt, gute Konditionen. Ich wäre dabei (max. 2500 Euro)

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Entschuldigt die evtl. naive Frage: versteht sich der Zins per anno oder für die gesamten 5 Jahre?

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Per anno.

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Danke für die ersten Feedbacks. Wie schätzt ihr denn die Risiken solcher Projekte ein und die Themen zB. Futtermittel für Nutz-Tiere?

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Ich spreche mal den Elefanten im Raum an, der sich hinter der Frage nach Futtermitteln für Nutz-Tiere verbirgt: Viele, die hier investieren sind Überzeugungstäter:innen im Sinne des Einsatzes für Nachhaltigkeit. Nutztierhaltung und -aufzucht haftet per se erst einmal der Makel an, als nicht nachhaltig zu gelten. Zunächst einmal glaube ich, dass die Nachfrage nach tierischen Produkten so hoch bleiben wird (so sehr pflanzenbasiertere Ernährung ein mehr an Nachhaltigkeit bedeuten würde) und es entsprechend einen Futtermittelbedarf geben wird. Wenn dieses unter nachhaltigeren Produktionsbedingungen entsteht, kann das neben den Haltungsbedingungen und der Art der Fütterung ein echter Faktor für nachhaltigere (nicht nachhaltige) tierische Produkte werden. Ich kann nicht einschätzen, inwiefern Pferde im Senegal weniger nachhaltige Transportträger ersetzen können, wenn sie das können und wenn der Anteil der produzierten Luzerne an gefütterte Transportpferdenentsprechend hoch ist, ist das ggf. sogar ein Beitrag zu nachhaltigerer Mobilität :wink:
Insofern ist das Projekt grundsätzlich für mich deutlich anders zu bewerten als eine industrielle Schlachtanlage. Insofern halte ich das Risiko, dass Investor*innen zurückschrecken, indirekt in Tierhaltung zu investieren für überschaubar. Vor allem: Irgendwer hatte es an anderer Stelle geschrieben: Die Vielfalt an Projekten kann ein echter Faktor werden.

Weitere Risiken: Sind Heuschrecken ein Thema bzw. sind Luzerne ein Thema für Heuschrecken? Welche Auswirkungen haben oder hätten extreme Dürren auf die Lieferketten und damit auf die Produktion und damit den wirtschaftlichen Erfolg der Farm?

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Danke @MarcusLamprecht , genau um den „Elefanten“ ging es mir.

Du hast letztlich die Punkte perfekt adressiert. Wie sehen das die Vegetarier und Veganer in der Crowd. Wir hatten konkret diese Diskussion mit Tomorrow Bank, als die eine Finanzierung für den Cooltainer mit dem World Food Programm in Gambia bereit gestellt haben.

Hier war die Frage (von Tomorrow-Nutzern) ob der Cooltainer auch für Fleisch verwendet werden darf.
Für uns war das eine völlig neue „Fragestellung“ an dir wir so nicht gedacht haben, denn für uns als Projektentwickler ist der Cooltainer ein Asset, dass aus dem Bereich #WomanEmpowering kommt, dh. wir unterstützen eine Frauenkooperative dabei ihre Foodloss-Raten zu reduzieren.

Wir können den Frauen in Afrika schlecht vorschreiben, dass sie dort kein Fleisch oder Fisch einlagern, weil die Investoren oder Spender vergan leben.

Insgesamt wollen wir mit Africa GreenTec auch keine „White Savours“ sein, die den Menschen vorschreiben wie sie leben oder sich ernähren sollen.

Aber dieses Thema ist eben sehr spannend und ich möchte das an dieser Stelle auch transparent machen, denn diese Herausforderungen haben alle Menschen die sich mit Entwicklungszusammenarbeit beschäftigen.

Aus rassistischen Kommentaren kam zB. die Meinung: „Warum den Leuten in Afrika Strom geben, dann können die ins Internet und gucken wie toll wir in Europa leben und machen sich erst Recht auf den Weg ins Schlauchboot.“

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Für mich ist das hier der zentrale Satz. Als ich mit der Aktion Pro Afrika in Mali war, habe ich für mich (als zu dem Zeitpunkt Vegetarier) entschieden, Fleisch, das mir angeboten wird, nicht abzulehnen. Weil es häufig eine Ehre ist und mit Wertschätzung verbunden ist.
Grundsätzlich gilt für mich beim Klimaschutz: Wir müssen Strukturen ändern und nicht Individualverhalten adressieren. Konkret: Wenn die Luzerne nicht mit Solarstrom hergestellt werden, werden sie nicht gar nicht hergestellt und weniger Nutztiere vorhanden sein, sondern es würden Luzerne auf weniger nachhaltige Weise hergestellt werden.

Gleichzeitig sollten wir uns Rassismen natürlich klar entgegenstellen, wenn solche Kommentare entstehen, wäre ich auch sehr bereit aus der Community heraus zu widersprechen, damit nicht nur AGT als Unternehmen, das tun muss, sondern auch klar wird, dass solche Haltungen nicht mehrheitsfähig sind.

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Den Menschen im globalen Süden vorschreiben zu wollen, wie sie sich zu ernähren haben ist ein absolutes NoGo und absolut respektlos.
Ich habe großen Respekt vor jedem sich vegetarisch oder vegan ernährenden Menschen, aber diese Ernährungsweise wie religöse Eiferer anderen aufzudrängen, geht überhaupt nicht.

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@Klimakrieger für mich ist dieses Thema von @MarcusLamprecht eher entscheidend. Wie schaut die Absicherung der Einnahmen/Pachtkosten bei Dürren aus Sicht AGT aus?

Ansonsten würde mich dieses Projekt als (Flexi-)Veganer/Vegetarierer nicht abschrecken. Wenn man sich bei AGT auf C&I-Projekte einlässt, dann ist es für mich auch vollkommen i.O., wenn derartige Projekte finanziert werden. Schließlich habe ich auch nichts dagegen, wenn man in einem Dorf einen kleinen Metzger mit Strom versorgt, damit Fleisch verarbeitet werden kann. (Oder wenn im Cooltainer Fleisch gekühlt wird…)

Die Prio ist weiterhin das Abschalten von Dieselgeneratoren.

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Ich schließe mich als (Flexi-)Veganer/Vegetarierer an. Das ist die Hauptmotivation. Was sind die Alternativen. Die Produktion der Luzerne erfolgt weiterhin mit Dieselstrom. Für die Arbeitstiere ändert sich nichts. Und die Alternative die Arbeitstiere durch mit fossilen Kraftstoffen angetriebene Fahrzeuge zu ersetzen, stellt sich m.E. an dieser Stelle ohnehin nicht.

Lasst uns Monster abschalten.

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Schreckt mich als flexitarier/Vegetarier/Veganer überhaupt nicht.
Wenn ich mich weit aus dem Fenster lehne würd ich vermuten dass es dort nicht um eine westliche Massen-Tiermast und den entsprechenden Überkonsum geht. Beim Cooltainer kommt ja noch dazu dass er eher in abgelegenen Gegenden steht.

  • Argument der anderen: es geht auch drum Diesel zu ersetzen.
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Hi, war die Frage nur auf Crowdinvestoren gemünzt ? Oder auf allgemeine Geschaeftsrisiken (Absatz der Luzerne, Verfuegbarkeit anderer Betriebsmittel wie Saatgut, eventuell notwendigem Düngung.)

Auf vielen Flächen im Sahel geht nur Viehhaltung und tierische Product sind eine wichtige Eiweissquelle in der Ernährung der Menschen in diesen Klimazonen ; von einem unmoralischen Ueberkomsum an tierischer Ernährung muss man da glaube ich nicht ausgehen. (Psychologische Übertragung von First world problem)

Luzerne ist die Megapflanze auch für den hiesigen Oekolandbau als Zwischenkultur.
Wenn im Oberrheintal im heißen trockenen Sommer alles braun ist, nur vereinzelte Verkehrsinseln durch Wildbewuchs, noch grasgrün; dann ist das meistens Luzerne,
Sehr lange Wurzeln, bildet Stickstoff aus dem Luftstickstoff durch Knoellchenbakterien.

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Umweltkatastrophen und auch Krieg sind in der Regel „höhere Gewalt“ und insofern eines der Risiken die nicht absicherbar sind.

Da die meiste Energie aber zum Pumpen von Wasser genutzt wird, sind im konkreten Fall trockene Perioden eher ein Grund mehr Energie zu brauchen.

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Wenn Dürren vorherrschen und der Fluss perspektivisch (deutlich) weniger Wasser bewegt, dann gibt es aber auch weniger Wasser zum Bewässern.
Dadurch entstehen wirtschaftliche Auswirkungen für den Farmbetreiber und dann auch für AGT.

Dieses Risiko meine ich.

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Liebe Mariama, liebe alle in der Runde,
als Landwirt lese ich mit Interesse diesen post und möchte ein paar Sachen anmerken. Es geht um eine dort angesiedelte Firma die Futtermittel herstellt Ich nehme also an es werden Luzernepellets hergestellt, ein hochwertiges gut transportierbares Produkt. Die Energie wird dann vermutlich zum Bewässern, Transportieren und Trocknen benötigt.
Eine Bewertung dieser Produktion kann ich zum Beispiel von hier (Deutschland) aus gar nicht vornehmen, weil ich die schon angedeuteten Rahmenbedingungen nicht kenne. Als da wären:

  1. wie entwickelt sich der Wasserstand im Fluss
    2.sind die Flächen in eine Fruchtfolge eingebunden (oder nur Brache)
    3.gibt es Ansätze die Landschaft mit Hecken (Agroforestry) ökologisch aufzuwerten um den Wasserbedarf langfristig zu senken (green belt Initiative) und die Landschaft zu stabilisieren.
    4.gibt es Alternativen zur Luzerne (z.B. velvet beans) die im Falle von irgendwelchen pests mit der gleichen Be- und Verarbeitung funktionieren würden
    5 wie werden die Nährstoffe der in andere Regionen verkauften Luzerne ersetzt? In welchem Zustand sind die Böden, wieviel Nachlieferung aus tieferen Schichten ist möglich.

Usw. Meine Fragen hören sich alle nach mächtig viel Klugscheisserei an aber…als verrenteter Biobauer habe ich auch bei uns schon einiges erlebt und bin bei langfristigen Betrachtungen und Investitionen sehr vorsichtig geworden. Im Zentrum muss immer der Boden, die Bodenfruchtbarkeit stehen (falsches Bewässern kann auch zum teuren hobby werden und den Boden versalzen).

Das Ersetzen von Dieselgeneratoren mag alle meine Bedenken als unwichtig erscheinen lassen und vielleicht ist das auch richtig. Aber ich würde vor einer Investition gerne mehr wissen um eine Investition besser auf sein Langfristigkeit überprüfen zu können.

Beste Grüsse, Heiner

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Hallo Heiner, danke für diese Ausformulierungen

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