Hat Strom eine Moral? Grundsatzdiskussion zur ethischen Ausrichtung von Projekten

Liebe Community,

wir brauchen eure Meinung.

Als Aida und ich Africa GreenTec gegründet haben, wollten wir Menschen in Mali helfen. Bei den ersten Businessplänen, die ich geschrieben habe, hatte ich mir eine Matrix gemacht, wer einen Solartainer bekommen soll und wer nicht.

Anfangs in den ersten Jahren hatte ich Militär, Öl- und Gaskonzerne und Minen als Partner und Kunden ausgeschlossen.

In den letzten Jahren haben wir uns fast ausschließlich auf unsere Dörfer und die ländliche Elektrifizierung fokussiert, da stellte sich die Frage nicht.

Für 2024 verändern wir unseren Fokus auf kommerziellere, profitablere sog. C&I Projekte. In diesem Kontext habe ich auch das Ruder des Unternehmens an Wolfgang abgegeben, die Beweggründe haben wir in den beiden Diskussionen ausführlich mit euch geteilt.

Außerdem passend dazu die interne Diskussion im Investoren-Bereich: Wichtige Entscheidung - Neue Crowdinvesting-Struktur und Kooperation mit großem Fonds

Sollen wir bestimmte Kunden/Gewerbe ausschließen?
Auf dem kommerziellen Markt haben wir einen hohen, positiven Impact auf den Klimaschutz, da wir in der Regel eine fossile Energiequelle (Diesel, Gas oder Kohle) durch erneuerbare Energien ersetzen. Ein gutes Beispiel habe ich euch hier vorgestellt:

Wir haben aber auch Anfragen von Militärs, z.B. Außenposten zu elektrifizieren, und weitere sehr energieintensiven Gewerben, wie Schlachthöfe, Minen, Zementfabriken.

Wenn wir mit einer günstigeren und nachhaltigen Energiequelle die Geschäftsmodelle stärken, die ihrerseits zumindest thematisch kritisch zu sehen sind, entsteht ein Zielkonflikt, den wir gerne mit euch teilen möchten.

Bei Minen stellen sich oft auch Fragen zu Menschenrechten, gerade in Afrika.
Bei militärischen Einrichtungen gibt es auch mehrere Perspektiven. Einerseits unterdrücken autokratische Regime mit ihrem Militär die eigene Bevölkerung, Pressefreiheit usw. Anderseits beschützen, z.B. insbesondere in Mali und Niger, die Militärs auch die eigene Bevölkerung und mitunter auch uns als Unternehmen vor terroristischen Bedrohungen.

Insbesondere in Mali wäre ich z.B. durchaus bereit, das Militär mit verlässlichen Energiequellen auszurüsten. Viele der Soldaten, die täglich bei Anti-Terroreinsätzen getötet oder verletzt werden, kenne ich von Eskorten in den Jahren, in denen wir die ersten Dörfer umgesetzt haben.

Aber jetzt möchte ich gerne eure Meinungen einbringen?

Soll Africa GreenTec Kunden von Solarprojekten ausschließen?

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Antwort: Nein.

Es sei denn, du möchtest auf allen Ebenen und für alle Zeiten Gutes tun – aber das ist ein sehr frommer Wunsch.

Wir können im Rahmen unserer Möglichkeiten Gutes tun, und das hilft schon eine ganze Menge.
Und wir können dieses Gute definieren und Prozesse anstoßen, die Verwendung finden und nachhaltig umweltfreundlich sind. Dass dieses Gute zu einem späteren Zeitpunkt womöglich zu Zwecken missbraucht wird, die wir scheiße finden, kann leider passieren. Aber bis dahin (und darüber hinaus!) haben wir Gutes geleistet, weil Ziele 1. Ordnung erreicht worden sind und andauern.

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Schon echt spannend, dass sich nach 4 Stunden noch keiner der in letzter Zeit immer aktiver und zahlreicher gewordenen Community hier geäußert hat.
Dies war bei den anderen Grundsatzthemen die Torsten in den Ring geworfen hatte ganz anders.
Für mich ein klarer Beleg dafür, wie schwierig der angesprochene Zielkonflikt ist und um ganz ehrlich zu sein, wollte ich mich (aufgrund der eigenen Zerrissenheit) auch nicht äußern, sondern zunächst mal schauen, was so von anderen an Meinungen rüber kommt.
Nun mache ich aber doch mal den Eisbrecher!
Mit energieintensiven Unternehmen wie Schlachthöfe und Zementfabrik habe ich keinerlei Schwierigkeiten. Gleiches gilt für Anfragen von Öl- und Gaskonzernen.
Bei dem Thema Militär bin ich raus, da mir das zu komplex ist und mir da schlicht und einfach die fachliche und örtliche Kompetenz fehlt. Entscheidet das, wie Ihr es für richtig haltet.
Mein Vertrauen habt Ihr! Bei aller Liebe und Freude zur Basisdemokratie, es gibt aber auch Punkte, wo diese an Ihre Grenzen stößt und vielleicht auch soll.
Soviel als Eisbrecher!
p. s. Schön, dass Maik mich beim Schreiben dieser Zeilen überholt hat!

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Mmh schwierige Frage. Ich wäre immer gerne Vollblut-Pazifistin bis mir wieder einfällt, dass ich damit wahrscheinlich nur andere die Drecksarbeit machen lasse. Also würde ich beim Thema Militär wie @98x auch eurem Urteil vertrauen. Für mich wären Tabakfarmen raus (falls es da sowas gibt), Zementfabriken und Schlachthöfe ok. Abgesehen von Branchen würde ich den Konflikt eher bei den Arbeitsbedingungen sehen, ich möchte keine ausbeuterischen Geschäftsmodelle unterstützen, z. B in Minen, aber auch in anderen Branchen. Aber lässt sich das von außen überhaupt beurteilen?

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Die Frage ist, ob nicht die Crowd sowieso spätestens dann ein Urteil abgibt, wenn es um die Finanzierung von Projekten über die AGT-Plattform geht. Von daher ist’s gut, wenn man sich vorab ein Bild macht, ob überhaupt Interesse an einer Finanzierung besteht.

Jedes Projekt verlangt m.E. eine genaue Erläuterung zu den Hintergründen (Pitch Video etc.) Hier wäre für mich Frage, ob man ein Projekt fürs Militär, dessen Hintergründe und deren Geldgeber überhaupt aus Sicherheitsgründen detailliert erläutern kann/darf.

Ansonsten könnte ich mir gut vorstellen, dass man über kurz oder lang gewisse AGT-Finanzierungskriterien definiert. Ich hatte letztens mal einen interessanten Artikel der GLS-Bank gelesen, in dem beschrieben wurde, wie detailliert deren Finanzierung von Projektanfragen im Vorfeld geprüft werden. Auf die Schnelle habe ich folgendes gefunden.

Klar ist dieses Pamphlet nun nicht in Gänze auf AGT anwendbar. Aber bestimmte Kriterien könnte man sicherlich rausfiltern. Ob das sofort in 2024/2025 der Fall sein muss, …kommt wohl zu früh. aber spätestens dann, wenn man eine entsprechende große Projektpipeline hat, dann sollte man auch wählerischer werden.

Zudem misst sich AGT und seine Projekte auch immer an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Die Erfüllung einer gewissen Anzahl an Zielen für jedes Projekt sollte m.E. schon das Ziel von AGT sein.

Und schlussendlich muss ich bei dieser Diskussion auch wieder an die Diskussion von vor ca. 2-3 Jahren denken als ausführlich und teils emotional debattiert wurde, ob der Einstieg einer großen Ölfirma (Big Five…) als Finanzinvestor Sinn macht. Damals hatte man sich - zu Recht aus meiner Sicht - schlussendlich dagegen entschieden. Weil eben am Ende die Gewissenskonflikte dann doch zu groß waren. Also warum sollte das nun bei den Projektfinanzierungen anders sein? Würde mich verwundern, wenn wir hier nicht gewisse Gewissenskonflikte betrachten/ausschliessen müssen!

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Ich habe jetzt erst Feierabend und kann mich daher erst jetzt äußern. Das ist wie stets eine schwerwiegende Fragestellung. Aber auch davor schrecke ich nicht zurück, mute Euch dafür aber einen längeren Text zu, da es darauf keine einfache kurze Antwort gibt. Jedenfalls nicht von mir…

Strom hat keine Moral. Strom hat etwas mit Physik nicht aber mit Ethik zu tun. Das beantwortet aber nicht die Fragen.

Grundversorger in Deutschland müssen alles und jeden anschließen und versorgen. Auch Reichsbürger etc… Wenn AGT einen Grundversorgerstatus in einigen Regionen hat, kann auch nicht „gewillkürt“ werden. Das ist hier bei C&I-Projekten nicht die Fragen, sondern eher in Dörfern, ob der Metzger angeschlossen wird oder nicht. Im Dorf müsste m.E. jeder Haushalt angeschlossen werden, der dies möchte.

Zu den C&I-Projekten… da würde ich grundsätzlich sagen, alles geht, was nicht nicht geht. Wie bitte? Wenn durch das jeweilige Projekt CO2-Emissionen reduziert werden, ist das gut und zahlt auf die SDG 7 & 13 ein. Das schließt auch Schlachthöfe und Zementfabriken ein. Soweit so gut. Aber das sind eben auch nicht die einzigen SDGs.

Bekommt durch ein Projekt ein Unternehmen einen Wettbwerbsvorteil durch günstigere Energie und verdrängt damit Wettbewerber und es kommt zu Marktveränerungen, bei denen das „üblere Unternehmen“ Marktanteile zu Lasten besserer Unternehmen gewinnt, dann kommen wir in den „Graubereich“. Was will ich damit ausdrücken? Der Markenkern von AGT ist für mich der ganzheitliche Blick auf die SDG´s. Wenn ein Projekt „nur“ dazu führt, dass ein Unternehmen anschließend einen massiven Wettbewerbsvorteil hat und damit hinsichtlich anderer SDGs massive Schäden anrichtet, dann ist das etwas das m.E. nicht geht. Insgesamt sollte ein Projekt mindestens neutral und bestenfalls positiv auf die SDGs einwirken.

Und das beantwortet auch die Frage nach dem Militär. SDG 16 ist da die Meßlatte. „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“. Wenn das Militär für Sicherheit für die örtliche Bevölkerung gegen Terrorgruppen und marodierende Banden sorgt, ist das für mich ok, auch solche Einheiten zu versorgen.

Wenn aber moderne Informations- und Kommunikationstechniek dafür verwendet wird, ethnische Vernichtung (Völkermord) zu betreiben und gegen berechtigten Widerstand einer Zivilbevölkerung eingesetzt wird, dann möchte ich das nicht finanzieren. Und da ich nicht den Einblick habe und der Übergang dort sicher auch fließend sein wird, muss die Einschätzung vor Ort getroffen werden.

Ich würde militärische Einrichtungen nicht grundsätzlich ausschließen. Die Alternative sind klimaschädliche Dieselgeneratoren.

Kurzfassung: Alles, was auf alle SDGs positiv bzw. mindestens neutral wirkt, ist willkommen. Bei der Auswahl zwischen zwei Projekten, von denen nur eines umgesetzt werden kann, sollte der größere positive Impact den Ausschlag geben. Und dazu zählen explizit auch die wirtschaftlichen Kennzahlen. Kann mit einem Projekt mehr verdient werden als mit einem Projekt mit vergleichbarem Impact, ist dass zu bevorzugen, da dann AGT schneller wachsen und mehr Projekten und damit mehr Treibhausgasemissionsreduktion erzielen kann.

Noch mal zur Zementfabrik: Wenn dadurch traditionelle Ziegelherstellung verdrängt wird und Fabrikneubauten unterstützt werden, sehe ich das kritisch. Solange vorhandene Strukturen auf Nachhaltigkeit umgestellt werden, ist dass eher unkritisch, da die ohnehin produzieren und ihren Marktanteil haben. Die produzieren nach Projektumsetzung sauberer als zuvor.

Ich hoffe ich habe alle Fragen / Aspekte betrachtet.

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Achja, die Minen habe ich vergessen. Ich hätte ein Problem damit, wenn es sich um fossile Brennstoffe handelt, die mit Hilfe von AGT-Projekten günstiger aus dem Boden geholt werden. Die Exploration von Metallen, seltenen Erden, Edelsteinen etc. sind für die Länder Afrikas wichtige Rohstoff- und Einnahmequellen. Warum sollte dort nicht von Diesel- auf PV-Strom umgestellt werden?

Die Arbeitsbedingungen befinden sich zwar hinter der „Liefergrenze“. Als Richtschnur könnte man das „Lieferkettengesetz“ auch in umgekehrter Richtung auf Kunden anwenden und das sollte man wohl auch. Partnerunternehmen, die nicht bereit sind die Mindeststandards hinsichtlich Arbeitsschutz, etc. einzuhalten, sind vermutlich auch als Vertragspartner nicht die beste Wahl. Kommt sicher auch in der Presse nicht gut, wenn AGT in einem Artikel über massive Ausbeutung und Kinderarbeit auftaucht. Also schon aus Selbstschutz vor schlechter Presse sollte nicht alles gemacht werden, wo das eigene Werteempfinden auf die Barrikade geht.

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Exakt aus diesem Grunde sollte man - wie oben von mir angerissen - das AGT-Werteempfinden definieren. Und anhand dieser Definition die Projekte bewerten.

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Das wird die Schwierigkeit sein. Wer etwas zu verbergen hat, lässt sich nicht in den Betrieb gucken. Aber für eine Auslegung müssen die Techniker der AGT an die Anlagen ran und sind dann ja nicht blind, stumm und taub. Und wenn man na an die technischen Anlagen herankommt, kann man auch einen Eindruck bekommen, ob man von dem potentiellen Vertragspartner besser die Finger lassen sollte, hinsichtlich ausbeuterischer Geschäftspraktiken.

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Hallo zusammen, ich finde die bereits angesprochen Punkte eine gut Leitplanke für die Ausrichtung auf zukünftige C&I Projekte. Da sich bislang auch nicht jeder in der Crowd an alle Projekten beteiligt hat, wird auch zukünftig jedes Projekt neu zu bewerten sein. Ich würde mir wünschen, das AGT für viele Branchen Lösungen anbieten kann und dadurch das Umdenken in den Köpfen der Unternehmer, hin zu nachhaltigem Handeln, beschleunigt wird. Wenn wir durch umgesetzte Projekte die Vorteile belegbar machen, wird die Nachfrage schnell wachsen. Brauchen wir dann noch „problematische“ Kunden? Wenn ja, dann sollten wir vielleicht darüber nachdenken diese Projekte so auszugliedern, dass AGT nur die technischen Komponenten liefert und jemand anderes als Betreiber auftritt. Als Beispiel fällt mir da die Solarbakery oder die AGT-Landesgesellschaften ein. Für mich bringt AGT mit seinen Stromlösungen Hoffnung für Menschen und unser Klima. Das sollten wir nicht vergessen. Ich habe Vertrauen in die handelnden Personen, dass das weiterhin allen wichtig ist.

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Danke, dass du diesen Zusammenhang bringst, aber tatsächlich ging es dabei darum dass ein Ölkonzern Gesellschafter werden sollte. Über die Gesellschafterrolle hätte der Investor dann auch Einfluss auf das Unternehmen nehmen können.

Bei einem Projekt geht es um die Energieversorgung eines Unternehmens, welches sich ja so oder so nicht ändern wird dadurch, aber auch kein Einfluss auf uns nehmen kann. Die Projektebene und das Captable sind nochmal zwei verschiedene Dinge.

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Ich finde wie oben schon geschrieben eine Bewertung im Vorfeld eines Projektes über bspw. eine Art Bewertungsmatrix auch sehr sinnvoll.

Das sollte aber meiner Meinung nach auch ausreichen.

Ein gewisses Risiko hat man immer.
Menschenrechte können ja auch auf einer Farm verletzt werden und die Ziegel aus der Ziegelfabrik könnten ebenso genutzt werden, um den Außenposten für das Militär zu bauen. Ganz plakativ gesprochen…

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Ich finde @soebe Sönke hat sehr gut herausgearbeitet, wie Projekte bewertet werden sollten. Die Auswirkungen auf die SDGs und die Berücksichtigung der sozialen Aspekte könnten eine hilfreiche Richtschnur sein. Die AGT-Mitarbeiter vor Ort, insbesondere Aida und Torsten, haben da sicher den nötigen Einblick um kluge Entscheidungen zu treffen.

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Ein sehr komplexes und vielschichtiges Thema. Eventuell können auch die Community Treffen genutzt werden, um das Thema zu diskutieren und zu beleuchten.

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Mal unabhängig von der inhaltlichen Diskussion: Toll, dass es an euren Produkten so ein großes und breites Interesse gibt! Das sind doch gute Nachrichten für AGT, die Umwelt und meinen (bescheidenen) Unternehmensanteil :wink:.

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Ist es Shell?

oder ein lokales Mineralölunternehmen?

Aus eigener Erfahrung als Elektromobilist (seit 10 Jahren übrigens) weiß ich, dass Shell ‚ernste Sache‘ macht und sich nicht nur nach außen hin mit ‚Ökokram‘ schmückt oder in Unternehmen investiert und sie anschließend in den Boden stampft, um die Beschleunigung von disruptiven Prozessen zu verhindern. SIehe hierzu auch Shell plc – Wikipedia, insb. Abschnitt Erneuerbare Energien.

Meine Meinung: Einen Tod muss man sterben.

Diese fetten Unternehmen können viel bewegen – im Guten wie im Schlechten – und wenn wir das Gute vorantreiben wollen, dann müssen wir ggf. in den sauren Apfel beißen.

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Danke euch allen für eure Beiträge und danke vor allem an die Eisbrecher :wink:

Ich hielt mich auch erstmal zurück, vor allem weil ich mit meiner halben AGT-Meinung nicht in eine Richtung lenken wollte.

Sönke hat das sehr gut ausgearbeitet. Bei den eher ungewollten Geschäftsbereichen, wie Schlachthöfe und Zement, bin ich auch der Meinung, dass man hier aktiv unterstützen sollte, überall CO2 zu sparen. Um beim Schlachthof zu bleiben: entwickelt sich der Betrieb besser, verdrängt er ja nicht eine andere Ernährungsart, sondern andere Schlachthöfe, die noch weniger nachhaltig sind. Wie auch schon gesagt, haben unsere Teams hier ja auch die Möglichkeit zu schauen, wie fortschrittlich und ethisch „ok“ die Haltungsbedingungen im Vergleich zu anderen Betrieben vor Ort sind.

Bei Zement, Minen etc. denke ich einfach, diese würden auch betrieben werden, wenn sie keinen Solarstrom haben. Natürlich sollte man hier keine Kohleminen oder so unterstützen, da diese ja quasi direkte Konkurrenz sind :slight_smile:

Letztes Thema Militär: das ist denke ich der individuellste Punkt. Wir sehen bei uns in Deutschland gerade, wie komplex und verschieden Ansichten dazu sein können. Selbst in einem Team wie AGT, das geprägt ist von verschiedenen Kulturen und Herkunft, sind nicht immer alle einer Meinung und viele stecken einfach zu wenig drin in der Thematik. Hier müssten wir als AGT dann einfach so transparent wie möglich sein und sich jeder Investor selbst informieren und für sich positionieren, ob man das gut findet und investiert oder nicht.

LG

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Leider habe ich da andere Erfahrungen mit Investitionen von Shell im Bereich Erneuerbare Energien gemacht.
Die Elektromobilität berührt natürlich ihre ureigenstes Geschäftsfeld und was man nicht verhindern kann, muss man umarmen.

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Gerade das Thema Militär ist schwierig. Es ist ja z. B. nicht so, dass Regierung und Militär in Mali in den letzten Jahren besonders stabil waren. Neben der ethischen Frage ist hier meiner Meinung auch das Thema eines möglichen Zahlungsausfalls zu betrachten.

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Da hast du natürlich Recht, sollte die Anlage nicht auf der Seite des mittel- bis langfristigen Gewinners stehen, ist auch das Zerstörungsrisiko zu beachten.