Danke Simon, das ist die Langfassung von „nicht in Schönheit sterben“… ich erkenne die Verzettelungsgefahr auch. Als Kannibalisierung würde ich es jedoch nicht bezeichnen.
Ich persönlich muss und werde ohnehin diversifizieren und habe nicht zuletzt aufgrund der Fokussierung auf C&I-Projekte auch bei der Power-Blox AG investiertiert, um die Elektifizierung keine Ansiedlungen / Dörfer in meinem Portfolio für meinen Geschmack hinreichend beizumischen. (Fluchtursachenbekämpfung)
Auch in die C&I-Projekte werde ich investieren, da dort der Dieselgeneratorabschaltungseffekt einen größeren Hebel hat. (Klimaschutz)
Die Ziegelei steht glasklar auf meiner Investliste. Und wenn die Mangofarm irgendwann kommt, werde ich auch dort investieren.
Je mehr unterschiedliche Projekte auf der Plattform angeboten werden, desto breiter kann ich meine Investitionen aufstellen und werde das auch machen.
In jedem Fall feiere ich Deine Gegenpostion und Gegenargumentation. Das braucht es tatsächlich für einen breite Diskurs der bei der Entscheidungsfindung mit einfließen kann.
Nur „Finde-ich-super“-Kommentare bringen bei der Risiko-Nutzen-Abwägung nicht weiter. Daher ein dickes Dankeschön von mir.
Sehr wichtige Aspekte, die man in die Entscheidungsfindung mit einbeziehen sollte.
Nach den bisherigen Reaktionen Stufe ich eine solche Finanzierung als sehr herausfordernd ein. Keinesfalls sollte die Finanzierung auf gut Glück versucht werden und muss durchdacht sein.
Die Gefahr des „AGT Bias“ habe ich schon geäußert. Es würden sich sicher einige Personen finden die investieren. Aber ob das reicht?
Und da eine solche Finanzierung Zeit und Aufwand bei der Vorbreitung - BaFin, Betreuung der Kampagne etc. - bindet, insbesondere dann, wenn sie nicht in 90 Stunden direkt ausfinanziert ist, will dies tatsächlich gut überlegt sein.
Andererseits ist es eben nicht nur das Herzensthema von Aida&Torsten, sondern auch von einigen ImpactInvestor*innen. Wobei es ja nicht bedeutet, dass nie wieder Dörfer elektrifiziert werden.
Das Segment C&I zu bedienen ist bereits lange angekündigt und für eine starke, diversifizierte Geschäftsgrundlage muss dieses Segement jetzt stark und vorrangig wachsen.
Immerhin kostet der Markteintritt in diverse Märkte auch viel Geld, bevor es von dort einen ROI geben wird. Daher braucht AGT neben den wachsenden ImpactSites in den Dörfern ein starkes C&I-Standbein.
Daher gilt es m.E. jetzt erst einmal Erfahrungen mit der Finanzierung des Ziegeleiprojektes zu sammeln.
Dann die eigene Plattform ans Laufen bringen und weitere C&I-Projekte finanzieren, umsetzen und Erfolge erzielen und kommunizieren.
Herzliche Grüße aus der Uban Apes Boulderhalle in Norderstedt. Unsere Tochter hat sich Abwechselung gewünscht. In Wandsbek hat sie alles für sie zu schaffende bereits mehrfach geklettert.
deine Bedenken sind nachvollziehbar, allerdings ist die Idee eines echten von einer Community vorangetriebenen Vereins für mich sehr gut umsetzbar. Diese Idee gab es in der Vergangenheit immer wieder. Es war meine Überzeugung, dass man den Widerspruch von Spenden und Profit in der Vision von Mohamed Yunus des „Social Entrepreneurships“ auflösen kann, hat das verhindert, dass wir stärker mit spendenfinanzierten NGOs und Partnern zusammenarbeiten. Wenn es aber sogar aus unserem Investoren und Partner/ Unterstützerkreis heraus passiert, ist das eine ganz andere Voraussetzung.
Anders als von Dir angenommen ist der aktuelle Markenkern ja #ImpactSites und wir haben bei Africa GreenTec ja aktuell 30 ImpactSites in Betrieb und das noch für viele Jahre (in der Regel sind die ImpactSites für 15 Jahre mit Verlängerung geplant), dh. wir werden in den Ländern wo wir die Betriebsgesellschaften haben noch lange „operativ“ tätig sind, auch wenn wir selbst -aufgrund des BusinessPivots- aktiv keine „neuen“ Projekte mehr entwickeln, außer diese werden von Dritten finanziert. Die bestehenden Sites werden und müssen ja noch weiter betrieben werden, weil wir daraus ja auch Kreditverpflichtungen haben, neben der Verantwortung für die Menschen - unsere Kunden!
Insofern wäre der hier skizzierte gemeinnützige Verein aus Sicht von Africa GreenTec ein „Kunde“. Die Community würde Geld sammeln und dann eigene Dörfer umsetzen. Nachfrage danach gibt es „im Umfeld des Bestands“ nahezu unendlich. Auch können bestehende Standorte von dem Community-Verein übernommen und weiterentwickelt werden. Der Verein könnte also auch Stück für Stück die ImpactSites von AGT abkaufen und somit sogar aktiv beitragen den Shift zur profitablen Struktur unmittelbar unterstützen.
Die lokalen Africa GreenTec Gesellschaften, die dafür gegründet und aufgebaut wurden, fokussieren sich dann auf das O&M (Operations and Maintance) sowohl von ImpactSites als auch von C&I Projekten, da ist „im Betrieb“ kein großer Unterschied.
Solche Projekte setzen wir auch heute schon für andere NGOs wie SOS Kinderdörfer und das World Foodprogramme um.
Die Konzeption der ImpactSite ist weiterhin das nachhaltigeste und ganzheitlichste was es in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit gibt. Es ist nur mit dem aktuellen Finanzmarkt und den Bedingungen internationaler Finanzierungsstrukturen nicht (profitabel) umsetzbar.
Ich finde die ImpactSites auch nach wie vor mega und könnte mir vorstellen, mich in einem entsprechenden Verein einzubringen. ABER: Gibt es genau für spendenfinanzierte Vorhaben nicht die AGT Foundation? Was wäre denn der Unterschied bzw. die Vor-und Nachteile einer neuen Struktur?
Die AGT Foundation wurde aus der AGT heraus gegründet, um beispielsweise Laptopspenden an Schulen und andere lokale Unterstützungsprojekte auf den Weg zu bringen. Auch ist eine Finanzierung/Kauf einer ImpactSite über diese Struktur „schräg“, wenn nicht gar rechtlich bedenklich. AGT wirbt mit dem Hashtag #Investierenstattspenden und verfolgt eine Gewinnabsicht.
Die Idee ist tatsächlich aus der Mitte der CrowdInvestor*innen einen Verein zu gründen, der Fundraising betreibt, um ImpactSites zu finanzieren, von deren weiteren Ausbau AGT sich aus wirtschaftlichen Gründen auf absehbare Zukunft verabschiedet hat/verabschieden musste.
Wenn ImpactSites im aktuellen Zinsumfeld nicht wirtschaftlich und sozial zu realisieren sind, dann kann die Investition spendenbasiert erfolgen und die Wartungs- und Instandhaltungskosten können über den Stromverkauf selbsterhaltend finanziert werden.
Das deutsche Vereinsrecht gibt uns vielfältige Möglichkeiten Geld begünstigt einzuwerben, Spendenquittungen auszustellen und so Menschen zu erreichen, die eben nicht investieren wollen, sondern über Spenden den guten Zweck unterstützen wollen, dies steuermindernd geltend machen wollen und fertig.
Mit eine Investition bindet man sich auch einen gewissen Verwaltungsaufwand, Steuererklärungsaufwand für die Zinseinnahmen etc. ans Bein und dazu sind einige nicht bereit.
Andererseits lohnt sich der Verwaltungsaufwand für Kleinstbeträge im CrowdInvesting nicht, weshalb der Mindestbetrag bei 250 € liegt, was einige schon wieder abschreckt.
Ich glaube fest daran, dass wir mit einem aktiven Verein ImpactSites realisieren können. Das gilt insbesondere dann, wenn wir reichweitenstarke Unterstützer*innen dafür gewinnen können und auch da bin ich zuversichtlich.
Aufgrund der Initiative der Community einen eigenen Verein zu gründen, bitte ich die Diskussion hier fortzuführen mit allen, die sich ehrenamtlich und mit Spenden engagieren möchten: