Servus liebe AGT Community.
auf die Frage „Gemeinsam eine ImpactSite finanzieren?“ nehme ich mal bewusst eine andere Position ein.
Mit Blick auf den kürzlich kommunizierten „Business Pivot bei Africa GreenTec AG“ halte ich diesen Schritt nicht für sinnvoll.
Warum sehe ich das so? Hier ist mein Denkprozess:
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Die Planung, Finanzierung und Umsetzung einer Impact Site ist nicht Teil des neuen Kerngeschäfts (Fokus: CI & Residential-Bereich). Das würde meiner Meinung nach zu folgenden, negativen Effekten bei AGT führen:
1.1 Es würde AGT Kapazitäten binden, die somit in Konkurrenz mit dem Kerngeschäft stehen (=Priorisierungskonflikte). Diese Kapazitäten fehlen dann - im worst case - für die Planung, Finanzierung und Umsetzung von neuen CI & Residential Projekten.
1.2 Es würde den Weg zu einem profitablen Geschäftsmodell verlängern. Das wird aller Voraussicht nach weitere Herausforderungen bei künftigen Finanzierungsrunden mit sich bringen (sowohl was das Eigenkapital als auch die Fremdkapital betrifft). Im worst case sorgt es dafür, dass AGT vom Markt verschwindet…
1.3 Es würde die Positionierung von AGT verwässern. Es ist sehr schwierig, im Markt glaubwürdig und verständlich zu kommunizieren, dass AGT sowohl ImpactSites als auch CI / Residential Projekte macht. Das könnte dazu führen, dass weniger neue Investoren gefunden werden (die für die weitere Skalierung zwingend benötig werden) bzw. bestehende Supporter die Bereitschaft verlieren, in CI / Residential Projekte zu investieren. -
Gleichzeitig kann und wird es mMN auch zu negativen Effekten bei den Investoren (sowohl privaten Investor:innen als auch institutionellen) als auch im Markt führen.
2.1 Besonder private Kleininvestor:innen müssen dann sehr hart priorisieren, in welches AGT Projekt sie investieren wollen. Somit kann die Finanierung einer ImpactSite die Finanzierung eines CI / Residential Projekts „kannibalisieren“ (ich als Privatinvestor gerate in einen klaren Priorisierungskonflikt, in welches Projekt in mein Geld investieren will). Im worst case kann das dazu führen, dass ein geplantes CI / Residential Projekt nur sehr zeitverzögert oder gar nicht finanziert wird.
2.2 Der Markt wird AGT als „Gemischtwarenladen“ wahrnehmen und nicht als Unternehmen für CI / Residential Projekte, das Dieselgeneratoren durch PV und Speicher ersetzt. Das erschwert es AGT, die „Rosinen im Markt“ zu picken (die für die Skalierung, die weitere Professionalisierung sowie das Erreichen einer schwarzen Null notwendig sind).
Wie ihr alle will ich, dass #AGT langfristig erfolgreich wird und soviele Dieselgeneratoren wie möglich durch PV und Speicher ersetzt.
Ich bin mir sicher, dass das nur dann gelingen kann, wenn AGT in den nächsten Monaten und Jahren ein profitables Geschäftsmodell beweisen kann. Das wird mMn gelingen, wenn der geplante Business Pivot fokussiert und stringent verfolgt wird.
Last but not least weise ich darauf hin, dass die Meinungen hier einem starken „AGT Bias“ unterliegen. Will heißen: Nur weil es hier eine große Mehrheit für eine Idee gibt, bedeutet das noch lange nicht, dass der „freie Markt“ das auch so sieht.
#WeDo
Gruß aus München,
Simon.