Wie kann man mit sündhaft teuerem High-Tech in Afrika Geld verdienen?

Eine neue Frage von Investor Manfred G.

Das Bild in meinem Kopf zu Afrika ist: Armut, Korruption, unbefestigte Strassen, Müllkippe der Konsumgesellschaft. Mag alles falsch sein, aber es ist im Kopf und garantiert nicht nur in meinem. Die Frage die sich dann stellt, wie kann das wirtschaftlich sein mit sündhaft teurem Hightech in Afrika Geld zu verdienen? Für mich war und ist das die Kernfrage zu AGT, die nirgendwo erklärt wird. In einem Video reißt Prof. Dr. Rams das Thema an und sagt sinngemäß: "es funktioniert“. Das „Wie“ bleibt im Nebel der AGT ist eine Gute Sache Message verborgen.

Eine spannende Frage, die sich gar nicht so leicht beantworten lässt. Zunächst müssen wir das „Bild im Kopf“ von Manfred zurecht rücken! Denn dieses „Bild“ ist die Folge von 50 Jahre verfehlter Entwicklungspolitik.

Wir kennen nur Hilfsorganisationen und börsennotierte Unternehmen. Für uns gibt es nur Hightech, und wie Manfred so schön geschrieben hat: „Die Müllkippe der Konsumgesellschaft“.

Es sind also Bilder wie diese:


die im Kopf von Manfred sind. (Ein aktuelles Bild einer Spendenkampagne einer großen „Hilfsorganisation“)

Ja die gibt es auch. Hungerkatastrophen, Krieg, Vertreibung, Elend. Auf dem ganzen Kontinent findet man sie.

Aber eben nicht nur. Solche vom Hunger bedrohten Menschen leben meist in Flüchtlingslagern, sind bereits geflohen aus ihren Dörfern. Africa GreenTec ist nicht in solchen Regionen aktiv. Wir suchen uns Dörfer mit Potential aus, die nicht in der Situation sind in der Menschen von Hungertod bedroht sind. Ganz im Gegenteil. Wir werden aktiv in Dörfern die reichhaltig sind an Früchten, Nahrungsmitteln, Farmen, Baumwolle usw. wo Kinder genug zu essen haben und glücklich sind, so wie diese Kinder


Eines unserer aktuellen Dörfer ist Mandela im Osten Malis, an der Grenze zu Burkina Faso. Einer Region aus der man aktuell nur Bilder von Terroristen und Soldaten der Bundeswehr in den Medien sieht. Besucht man die Dörfer so wie wir, findet man diese Bilder.


Die Bauern ernten gerade Orangen. Mandela gehört zu den größten Orangenproduzenten in Mali. Aber auch Bananen und andere Südfrüchte kommen aus Mandela.


In der Region wird Baumwolle angebaut. Mali ist zweitgrößter Exporteur von Baumwolle in Afrika.

Diese Bilder haben wir im Februar 2020 gemacht. Sie zeigen eines von hunderten Dörfern Malis, in denen glückliche Menschen leben, die hart arbeiten und ein Einkommen erzielen.

Aber trotzdem keinen Strom haben. Die wohlhabenden Bauern oder auch Kleinunternehmer haben Dieselmühlen oder Generatoren um z.B. ein Schweißgerät zu betreiben, die sehen dann so aus:

Doch das beantwortet nicht unbedingt die Frage von Manfred, denn wie kann sich dann ein Dorf solch eine Maschine leisten:

Die Herausforderung ist ein funktionierendes „Empowering“ der Community. Dh. es geht weniger um die spezifischen Kosten pro kWh, sondern vielmehr darum die Herzen und das Engagment der Menschen zu gewinnen. Ein Dorf mit 5.000 Menschen auf seine Seite zu bekommen ist der Schlüssel zum Erfolg. Die Dynamik von 500 jungen Menschen in einem Dorf zu entfachen, sie zu Unternehmern zu machen, durch Strom, durch Perspektiven, Menschen wie Nassou Oumar.

dessen Geschichte wir unter unseren #ImpactStories erzählen. Die Erfolgsgeschichte von Nassou Oumar wird auch in der aktuellen Doku der Deutschen Welle erzählt.

Das „sündhaft teuere High-Tech“ hat einen großen Vorteil, es funktioniert auch für viele Jahre, denn -und das macht eben kaum jemand sonst- wir bleiben mind. für 15 Jahre an der Seite der Menschen, hören auf ihre Bedürfnisse, entwickeln Produkte und Dienstleistungen für sie. Entscheidend ist, dass die Menschen mit dem Strom selbst Geld verdienen. Nassou hat neben einem Restaurant, eine Hühnerfarm, einen Gemischtwarenhandel mittlerweile mehrere Läden gebaut und vermietet, überall ziehen neue gewerbliche Stromkunden ein.

Dörfer wie Djoliba blühen nach nur 2 Jahren zu kleinen Wirtschaftsmetropolen auf.

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Wenn dich dieses Modell und die Antworten auf die Anlegerfragen überzeugen, dann steig ein. Sei dabei! https://africagreentec.investments/

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Hi Sonnenfreunde und vielen Danke für die spannende Frage und Aufklärung… Tolle Bilder, die uns weißen Langnasen mal zeigen wie das normale Leben für viele Menschen in Afrika ist.

Gute Sorry die du malst @Klimakrieger, jedoch denke ich mir, wie wird sich das Geschäftsmodell auf Dauer tragen? Du erklärst uns wie schnell die Entwicklung gehen kann und dass die Community und die Wirtschaft aufblühen. Wird nicht durch diese (meiner Meinung nach sehr positive) Entwicklung dazu führen, dass die Stromnachfrage drastisch steigt und schon sehr schnell nicht mehr ausreichen wird? Ich denke dann werden größere Investitoren „wach“ und schließen das Dorf, Region ans öffentliche Netz, größere Solarparks, whatever… an und niemand braucht mehr einen Solartainer?.. Also mal langfristig auf 5-10 Jahre gedacht.

Würde dann den Solartainer umziehen und im nächsten Dorf den Strom verkaufen?

Grüße aus dem regnerischen Weimar
Stefan

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Hallo Stefan,

sehr guter Punkt. Da denkt einer mit :slight_smile:

Tatsächlich ist die Herausforderung bei Entwicklungsprojekten genau das. Was passiert wenn es funktioniert? Huch. Wenn man ein Projekt komplett durchsubventioniert, dann kann man ja gar nicht skalieren… Genau es fehlt ja dann das Geld zum Investieren.

Deshalb sind unsere sozialen Geschäftsmodelle so strukturiert, dass die Finanzpläne auf der Betreiberseite eine ReInvestition bzw. eine modulare Nachinvestition zulassen.

z.B. sind die Speicherschränke modular konzipiert und werden z.B. mit einer Basisausstattung von 20-30 kWh ausgeliefert. Das reduziert die Startinvestition, bis die Nachfrage an den Punkt angelangt ist, dann kann man entsprechend des Finanzmodells weitere Module nachrüsten und so das Angebotsmodell der Nachfrage nachjustieren.

Für den zweiten von Dir skizzierten Fall kommt die Mobilität der Solartainer zur Wirkung. Nehmen wir an nach 8 Jahren entscheidet sich die Regierung eine Überlandleitung zu bauen und das jeweiligen Dorf an die Hochspannung oder Mittelspannung anzuschließen, dann bauen wir die Netze heute schon so, dass sie mittels eines kleinen Umspannungswerkes eingebunden werden können. Die stromerzeugenden Solartainer können dann einfach „abgeklemmt“ werden und ziehen in das nächste Dorf.

Für die Regierung und die entsprechenden Energieversorger ein riesiger Vorteil, denn sie müssen den Betreiber der mit Solartainer von Africa GreenTec wirtschaftet nur das verbleibende Niederspannungsnetz vergüten und nicht die Assets. Die können weiter an einem anderen Standort eingesetzt werden.

Als Betreiber bekommt man in der Regel eine Konzession von 12-15 Jahren in der man seine Amortisation einplant und einpreist. Möchte der Konzessionsgeber einen früheren Abbruch, muss er entsprechend entschädigen.

Liebe Grüße
Torsten

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Hallo Herr Schreiber,
Gratulation zu dem was Sie und ihre Mitstreiter bereits erreicht haben.
Das ist schon jetzt sehr beeindruckend.
Ich hoffe, daß die bei der Unternehmensbewertung geplanten Ziele erreicht oder sogar noch übertroffen werden.

Ich frage mich, was die kritischsten Engpassfaktoren für das starke geplante Wachstum sind?
Die Finanzierung (z.B. zur Investition in neue Container, die erst mit zeitlichen Nachlauf Einnahmen generieren)? Oder ein Mangel an geeigneten Mitarbeitern im Entwicklungs-/Produktions- oder Betreiberbereich? Wo könnte die Community evtl. unterstützen?

Ist ein z.B. halbjährlicher oder jährlicher Abgleich zwischen Planwerten und Istwerten (z.B. Anzahl Solar-Container, Umsätze, etc.) zur Info an die Community und Gewinnung neuer Investoren geplant?

Ist evtl. geplant ihre gute modulare Technik an andere Sozialunternehmen zu verkaufen, die von Africa Greentec nicht abgedeckte Märkte bedienen, z.B. in Ost-Afrika?

Vielen Dank im Voraus und weiterhin viel Erfolg,
Uli.H

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Hallo @Uli.H,

vielen Dank für die Frage(n).

Ja das hoffen wir auch. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir als „Firstmover“ eine wichtige Stellung im stark wachsenden Markt haben werden.

Die Finanzierung der Projekte war und ist die größte Herausforderung, allerdings können wir durch die vielen Referenzanlagen mittlerweile auch die größeren Kapitalgeber ansprechen und funktionierende Systeme nachweisen mit eigenen Daten und Erfahrungen im Feld, über die kaum ein Wettbewerber verfügt. Wir haben früh auf eine Digitalisierung unserer Operations gesetzt und können heute detailliert in die Dörfer „reingucken“, wie beigefügter Screenshot der aktuellen Verbrauchswerte einiger Dörfer zeigen.

Eine weitere Herausforderung mit dem „Hochfahren“ der Umsätze hast du ebenfalls bereits identifiziert. Natürlich brauchen Menschen die noch nie Strom hatten eine gewisse Eingewöhnungszeit, müssen sich Geräte anschaffen und so ihren „Stromkonsum“ erst entwickeln. Wir begleiten diesen Prozess sehr aktiv und können langfristig von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit partizipieren.

An hochmotivierten Mitarbeitern mangelt es uns nicht. Wir bekommen aktuell ca. 50 Bewerbungen pro Woche, vorallem auch über unsere facebook-Seite die über 1 Mio. Fans auf dem afrikanischen Kontinent hat.

Um diese jungen und motivierten Menschen einzustellen, nehmen wir aktuell auch Eigenkapital auf:

Ich glaube -im Vergleich zu anderen Unternehmen- kommunzieren wir sehr viel und transparent über unsere Arbeit und die für uns wichtigen Wirkungsziele. Hier in der Community gibt es für die investierten Crowdfunder einen eigenen Forenbereich wo wir regelmässig über unsere Aktivitäten, Projekte und Finanzkennzahlen berichten werden. Dies wird aber in einem nicht-öffentlichen Bereich nur den tatsächlich investierten Teilhabern zur Verfügung gestellt werden.

Absolut. Die neue Website bietet hierfür auch eine sehr gute Konfigurationsmöglichkeit bei der Projektpartner eine Kooperation bzw. Planung und Lieferung von ImpactSites anfragen können:

Danke für die Fragen und bleiben Sie gesund.

Herzliche Grüße
Torsten Schreiber

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Hey @Klimakrieger Torsten,
vielleicht kann man die Frage von Manfred (Ausgangspunkt für deinen Post) noch etwas anders beantworten und einen fundierten Kostenvergleich anstellen:

  • vorher: 1 kWh Strom über Diesel in Niger / Mali / … = ca. 1€ => 1 €/kWh (Info aus ZDF-Doku)
  • nachher mit AGT: Arbeitspreis (0,3 bis 0,5 ct/kWh?) plus Grundpreis (10€/Monat?)

Annahmen:

  • 300 kWh/Jahr Verbrauch => Preisvorteil AGT: ca. 60€/a
  • 500 kWh/Jahr Verbrauch => Preisvorteil AGT: ca. 180€/a

Damit erkennt man ja schon den deutlich Anreiz für potentielle Kunden.

Hinzu kommt, dass durch die hohen Dieselkosten höhere PV-Strompreise möglich sind und die hohen Investkosten dann doch relativ „schnell“ abbildbar sind.

Möglicherweise kann man einen vereinfachten Business Case für das Energiecontracting pro Standort aufbereiten und interessierten Investoren zur Verfügung stellen. Vielen ist sicherlich nicht klar, wodurch sich das Potential ergibt.

Was meinst du/meint ihr?

Danke und Grüße
Michael

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