Next Stop Hainburg- Mein erster Arbeitstag bei Africa GreenTec (von Marie Amoyi)

Next Stop Hainburg- Mein erster Arbeitstag bei Africa GreenTec (von Marie Amoyi)

Nach vier Jahren entspanntem Studentenleben in Leipzig, begann letzte Woche mein erster Arbeitstag bei Africa GreenTec… in Hainburg. Obwohl ich mir eher Berlin oder Hamburg vorgestellt hatte, stand die Entscheidung bei Africa GreenTec anzufangen, schnell fest. Nachdem ich vor ein paar Wochen zufällig über LinkedIn auf das Social Business von Torsten und Aida Schreiber gestoßen bin, ging eigentlich alles recht schnell. Bei einem Besuch vorab bekam ich einen kleinen Einblick in das Unternehmen, die Menschen dahinter und deren Motivation und so war für mich klar, dass ich gerne Teil des Teams sein möchte, um an der Vision der ImpactSites mitzuarbeiten.

Dann fix über WG-Gesucht nach Zimmern geschaut, direkt Glück gehabt und eins in Frankfurt-Sachsenhausen gefunden, überteuerten ICE gebucht und sich mit ein zwei Tränchen von Freunden und Familie in Regensburg verabschiedet, denn Corona hatte auch mich für die letzten Wochen in die Heimat verschlagen.
Einerseits wird es bestimmt anstrengend werden, sich wieder auf etwas Neues einzulassen. Neue Stadt, neue Leute und der erste „richtige“ Job. So viele neue Eindrücke und Gesichter und zudem Socializen bei einer 40 Stunden Woche. Andererseits habe ich Lust auf die Arbeit bei Africa GreenTec und glaube mit dem Unternehmen eines gefunden zu haben, das nachhaltigen Impact (Link: https://community-staging.africagreentec.com/t/wiki-impact/135)) auf dem afrikanischen Kontinent schaffen will, jedoch ohne den weit verbreiteten White Savior Complex (Link: https://community-staging.africagreentec.com/t/wiki-glossar/144
) und ohne die Herangehensweise der „herkömmlichen“ Entwicklungspolitik. Das Business will mit den Leuten vor Ort zusammenarbeiten, nimmt sie als Partner ernst und hört auf deren Meinung. Es wird nicht mit dem Anspruch herangegangen den „armen Menschen in Afrika (Afrika wird hierbei oft als großes Land verstanden) zu helfen“. Das Arbeiten „auf Augenhöhe“, wie es so oft heißt, scheint mir bei Africa GreenTec ehrlich gemeint zu sein. Gerade im Zuge der Black Lives Matter Bewegung/Debatte, die mich aktuell sehr beschäftigt, ist nämlich erneut schmerzlich bewusst geworden, dass Schwarze und BIPoCs (https://community-staging.africagreentec.com/t/wiki-glossar/144) in allen Kulturen eben oft nicht auf Augenhöhe begegnet wird und sie nicht ernst genommen werden.

Nach meinem Abi hatte ich keine Ahnung, was ich studieren wollte. Anfangs wollte ich mich für Kunstgeschichte einschreiben. Eine gute Freundin hat mich jedoch auf den Studiengang Afrikastudien an der Uni Leipzig aufmerksam gemacht. Anfangs nahm ich es nicht ernst (zumal es mir als Afrodeutsche etwas zu klischeehaft erschien, Afrikastudien zu studieren) und überflog die Studieninhalte nur flüchtig. Doch beim Drüberlesen merkte ich schnell, dass mich die verschiedenen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Thematiken, beziehungsweise Aspekte in Bezug auf Subsahara Afrika tatsächlich interessierten.

An meinem ersten Arbeitstag ging mir jedoch ununterbrochen durch den Kopf, dass ich vielleicht doch besser hätte erneuerbare Energien oder internationale Energiewirtschaft studieren sollen. Aber anyway… hier bin ich nun, noch etwas planlos und doch zuversichtlich, dass ich mit meinem Hintergrundwissen eine sehr gute Botschafterin für Africa GreenTec in den Social Media Channels sein werde und meine Augen und Ohren für Investoren, Unterstützer und Fans im Unternehmen aufhalten werde. Es gibt hier so viel zu erfahren.

Das Team an sich ist sehr jung und definitiv motiviert, einige arbeiten sogar ehrenamtlich. Was mir persönlich auch direkt aufgefallen ist, ist dass das Team multikulturell aufgestellt und mit Leuten aus Namibia, Madagaskar, Mali und Haiti bunt zusammengewürfelt ist. Es wirkt auf den ersten Blick sehr familiär. In der Mittagspause wird teilweise zusammen gekocht und gegessen, es herrscht also nicht die typische Büroatmosphäre, was den Druck ein wenig raus nimmt. Die meisten Kollegen wohnen wie ich in Frankfurt und pendeln jeden Tag in das kleine Dörfchen Hainburg in der Nähe von Hanau. Der erste Tag ging auf jeden Fall schnell rum und ich bin sehr gespannt, was in den nächsten Wochen und Monaten auf uns zukommt.

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