In wenigen Tagen läuft unser crowdinvesting aus und ich möchte euch heute auf eine kleine Zeitreise mitnehmen, damit ihr versteht, was Africa GreenTec bei den Menschen im Sahel bewirkt.
Die Geschichte hinter diesem Video beginnt im Dezember 2017, als wir das Dorf Djoliba in der Nähe von Malis Hauptstadt Bamako elektrifiziert haben, Djoliba war unser zweiter Standort in Mali. Die Eröffnung war sehr bewegend. Nach den Feierlichkeiten hatte unser Team ein kleines Zelt aufgebaut, in dem ich Bürgermeister aus ganz Mali empfangen habe, die sich informieren wollten über die Bedingungen einer Elektrifizierung ihrer Gemeinden. Unter Ihnen war auch der Bürgermeister von Kai (im Video zu erkennen an der malischen Schärpe, die er trägt).
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir mit der Emission einer Anleihe begonnen, um damit 20 Solartainer zu finanzieren. Wir haben uns zunächst auf Dörfer fokussiert, die bereits über ein Stromnetz verfügten, welches zuvor (z.B. wie in Djoliba) mit einem Dieselgenerator versorgt wurden. Von solchen Dörfern gab es damals ca. 50 Stück. Der Bürgermeister von Kai, sehr jung und bestimmt, war über 2 Tage im Bus aus dem Süd-Osten Malis angereist und erklärte mir, er wolle unbedingt, dass wir auch sein Dorf elektrifizieren.
In dieser Phase hatten wir keine Finanzierungsressourcen für den Bau von neuen Stromnetzen in unserer Finanzplanung vorgesehen, so erklärte ich ihm, dass sein Dorf warten müsse. Wir würden uns jetzt erstmal auf Dörfer fokussieren, die bereits über ein Verteil-Netz verfügen. Die Enttäuschung war groß, er grübelte einige Minuten und frug mich dann: Was ist, wenn wir selbst ein Stromnetz bauen?
Ich schaute ihn ungläubig an, denn in ganz Afrika hat noch nie ein Dorf selbst ein Stromnetz gebaut und finanziert, das ist in der Regel Aufgabe des Staates oder der Energieversorger. Nun, wenn das so sei, dann würde ich ihm einen Solartainer ins Dorf bringen.
Nur 3 Monate später kam jener Bürgermeister in unser Büro in der Hauptstadt und teilte uns mit, 200 Jugendliche und 300 Familien hätten sich zusammengetan und ein Stromnetz aus 500 lokalen Eukalyptus-Bäumen gebaut. Ich könne jetzt den Solartainer bringen. Wir konnten das nicht glauben, denn im Allgemeinen sind in vielen Orten Malis die jungen Menschen bereits in größere Städte oder das Ausland abgewandert. Wir prüften das Netz vor Ort und nach einigen Anpassungen habe ich mein Wort gehalten und wir als Africa GreenTec brachten den Solartainer No. 7 nach Kai.
Die Dankbarkeit der Menschen war überwältigend und so haben Sie mich zu einer 3 Tage und 3 Nächte dauernden Feier eingeladen. Ein paar Ausschnitte von unserer Ankunft zur Eröffnung haben wir euch in diesem Video zusammengetragen. Viel Spaß damit!
In dieses Dorf KAI sind wir übrigens einige Jahre später wieder gereist, zusammen mit dem Journalisten Thomas Kruchem, der darüber einen Radiobeitrag gemacht und auch ein Buch geschrieben hat (absolut hörenswert!).
https://www.swr.de/swr2/wissen/solarstrom-fuer-afrikas-doerfer-swr2-wissen-2020-04-28-100.html
Auch von diesem Besuch gibt es ein kleines Video:
Liebe Grüße
Torsten