Hunger und Nahrungsmittelknappheit in Zeiten der Corona-Krise

Die weltweiten Nachrichten sind derzeit überfüllt mit Informationen zur aktuellen Corona-Krise. Andere Themen wie der Klimawandel, Vertreibung und Hunger treten dadurch in den Hintergrund oder verschwinden ganz aus den Köpfen. Viele dieser Probleme werden durch den globalen Ausbruch des Virus und durch die wirtschaftlichen Folgen dramatisch anwachsen.

Bereits in ihrem Entwicklungsbericht 2019, der die Zahlen aus dem Jahr 2017 auswertet, mussten die Vereinten Nationen feststellen, dass keine Fortschritte im Kampf gegen den Hunger gemacht wurden. Die Zahlen haben sich vor allem auf dem Afrikanischen Kontinent in den letzten Jahren nicht verbessert und die Staatlichen Unterstützungen für Landwirte wurden zwischen 2010 und 2017 weiter zurückgefahren.
Auch die Organisation “Bread for the World” stellt zwar eine Verbesserung in den letzten Jahrzehnten fest, die Entwicklung stagniert aber auch in ihren Analysen in den letzten Jahren.

Nun beginnt das Jahr 2020 mit einer der größten Ökonomischen und Sozialen Krisen aller Zeiten und die Auswirkungen in Afrika nicht noch nicht abzusehen.
Die ZEIT und zahlreiche andere Medien berichteten in den letzten Wochen über den drohenden Hungertod von 50 Millionen Menschen in Westafrika. Acht Hilfsorganisationen warnen in einem gemeinsamen Bericht vor dem Zusammenhang zwischen der aktuellen Krise und den bereits vorherrschenden Problemen der Nahrungsmittelknappheit in der Region. Die so schon empfindlichen Lieferketten werden unterbrochen und die Arbeit der Bauern eingeschränkt. Den Artikel findet ihr hier.

Bereits heute verderben rund 40 % der Lebensmittel. Im Vergleich zu Deutschland entsteht dieser Food Loss nicht durch einen Überfluss, sondern die Nahrungsmittel fehlen den Menschen am Ende tatsächlich, was dazu führt,dass die Menschen sehr geschwächt sind und es jedes Jahr Millionen Hungertote gibt. Fehlende Kühlketten sind dabei ein Hauptproblem, denn wenn die Ernte oder der Fang nicht gekühlt gelagert und transportiert werden können, kommt es zu einem großen Verlust an Waren und Bauern stehen unter einem großen Druck, ihre Produkte schnell an Zwischenhändler verkaufen zu müssen.

Beide Probleme gehen wir als Africa Greentec mit unserem Cooltainer an, der Teil unserer ganzheitlichen Lösung ist. Der Cooltainer ist ein autarkes solarbetriebenes Kühlsystem mit eingebauter E-Commerce Plattform. In ihm können Lebensmittel direkt im Dorf gelagert werden und durch seine Mobilität direkt in die nächstgrößere Stadt zum Verkauf transportiert werden. Mehr erfahrt ihr auf unserer Homepage unter: https://www.africagreentec.com/home/cooltainer/

Was kann eurer Meinung nach noch getan werden, um diese akuten Probleme zu lösen und haben die Menschen gerade überhaupt einen Blick dafür, wenn überall von einer weltweiten Krise, also auch direkt vor der Haustür, gesprochen wird?

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Ich denke, das Thema der globalen Nahrungsmittelknappheit und des Verteilungsproblems ist zumindest in Deutschland bei Vielen angekommen und im Kleinen wird ja auch schon viel getan. Aber natürlich ist momentan alles von Covid-19 überschattet!
Ich denke, dass der Ansatz von Africa Greentec, die Menschen vor Ort zu ermächtigen, selbst ihr Schicksal in die Hand zu nehmen, der richtige ist.
Spenden sind natürlich notwendig bei kurzfristigen Problemen, wie Missernten oder Naturkatastrophen, aber langfristig hilft nur, Wissen und Technologie zu transferieren!

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Sehr richtig, Birgit. Uns ist es wichtig, zu unterscheiden zwischen:
Nothilfe: Kurzfristige, dringende Hilfe bei Naturkatastrophen, Kriegsereignissen etc.
Entwicklungshilfe: Langfristige Spenden und Hilfsgüter für strukturschwache Regionen.

Ersteres ist natürlich der richtige Ansatz und es ist in diesen Fällen zwingend notwendig, Menschen zu helfen.

Bei Zweiterem setzen wir auf Kooperationen auf Augenhöhe und Hilfe zur Selbsthilfe. Nur so kann langfristig Impact erzeugt und etwas bewegt werden. Vor allem fördert man die positive Schaffenskraft der Menschen vor Ort und sie können sich entfalten und wachsen.