Projekt in Umsetzung: Solarpumpen für Senegal

Das ist eine ausgezeichnete Idee. Von der Qualität von WILO Pumpen bin ich schon lange überzeugt und habe deshalb wenig Bedenken, was die Zuverlässigkeit auch unter entsprechenden Bedingungen dort angeht.
Knackpunkt sehe ich eher darin, wie man sicherstellt, dass die Farmer auch imstande und willens sind, die Raten und Zinsen vertragsgemäß zu zahlen.
Könntet ihr dazu vielleicht noch etwas zu sagen?
Wenn das mit einem sehr hohem Ausfallrisiko verbunden ist, muss man den Invest vielleicht dann doch besser als Spende betrachten und sich dann freuen, wenn es wider erwarten erfreuliche Rückzahlungen mit Zinsen gibt :wink:

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@rhoewler

Stellen wir die Frage mal andersherum…
Warum soll es ausgerechnet bei den Farmern anders sein als bei Personen, die Strom aus dem Solartainer beziehen?

Grundsätzlich kein anderes Businessmodell…
Grundsätzlich keine andere Risikoverteilung…

Hallo Michael,

ich sehe da schon ein anderen Businessmodell:
Der Händler oder Handwerker der am Solartailer angeschlossen ist erziehlt laufende Einnahmen und kann damit monatlich Zahlen.
Der Landwirt erziehlt nur 1 oder 2 mal im Jahr große Einnahmen, wenn er seine Ernte verkaufen kann. Er muss aber das ganze restliche Jahr von diesen Einahmen finazieren.

Hallo Torsten,
mich würde interessieren, ob Ihr darauf geachtet habt so weit wie möglich gleiche Bauteile in der Stromversorgung wie bei den Solarteilern zu verbauen.
Auch ich finde das die effektive Nutzung des Wassers ein wichtiger Punkt ist. Da ich beim Bericht von Wilo gelesen habe, dass auch die TUM mit eingebunden ist, habt Ihr auch die Gartenbauer mit eingebunden die verschiedene Möglichkeiten der effizienten Wassernutzung beim Pilotprojekt untersuchen könnten?

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Hallo @KritscherLeser
Hallo @rhoewler

die Fragestellung ist richtig. Ärmere Farmer haben tatsächlich das Problem ihre Liquidität ganzjährig vorzuhalten, da sie nur 2x im Jahr Geld zur Verfügung haben. In unserem Fall müssen die Farmer die Rate aber nicht zusätzlich aufbringen, sondern wir finanzieren die Anschaffung der Pumpe durch die Substituierung der Ausgaben für den Diesel. Dabei haben wir die Finanzierung so strukturiert, dass die Pumpen die Garantielaufzeit abdecken und der Farmer so einen sofortigen Einsparungseffekt hat und die gesamte Installation damit dann so refinanziert, dass er ab dem ersten Tag Geld spart.

Natürlich kann man so eine Farm an vielen Stellen weiter optimieren, z.B. Tröpfchenbewässerung, bessere Erntegeräte bis hin zum Traktor. Aber das Modell ist einfach und insofern gut und leicht umzusetzen.

Wir sind überzeugt, das Schenkungen und Spenden nicht der richtige Weg sind um in Afrika langfristige und nachhaltige Erfolge zu erzielen. Es gibt sicher Bereiche wie humanitäre Nothilfe und Katastrophen die über Spenden finanziert werden müssen, aber hier geht es um ein funktionierendes Geschäft. Die Bauern geben mehrere tausend Euro für Diesel aus um Wasser für das Bestellen ihrer Felder zu pumpen.

Wenn wir den Diesel ersetzen durch eine solarbetriebene Pumpe hoher Qualität amortisiert sich nicht nur das Investment sehr schnell, sondern wir sparen auch etliche Tonnen CO2 ein. Das Mindestinvest für die Crowd wird 250 € sein. Darunter lohnen sich die Transaktionskosten-Abwicklungen und Steuererklärungen etc. nicht.

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Der Fonds den wir planen wird ein RAIF. Der Fonds wird sämtliche beweglichen Assets (also Solartainer und Cooltainer) finanzieren und besitzen. Wir werden dann in den verschiedenen Ländern die Assets für den Fonds betreiben. So können auch große institutionelle Anleger investieren und wir können schneller wachsen, weil wir die Assets nicht auf die Bücher nehmen müssen, sondern uns auf unser Kerngeschäft den Betrieb der Anlagen fokussieren können.

Hallo, die Idee ist gut.
Drei Anmerkungen:

  1. Dem Foto nach vermute ich, dass die Pumpen Mobil sein müssen (mehrere Wasserstellen u Felder je Pumpe) Sind Pumpe und Solarpanele dafür ausgelegt?
  2. Die Pumpausrüstung ist kleiner u handlicher als ein Solartainer - Diebstahlgefahr hoch?
  3. WILO ist Hightec a) Verschleiß bei robusten Einsatzbedingungen (Sand, Schwebstoffe im Wssser…)
    b) könntet ihr nicht auch Pumpen vor Ort (i.w.S.) kaufen, was wahrscheinlich Stückpreis und damit die Rate des Bauern senkt. Mehr Pumpen bei gleichem Gesamtinvest,mehr Risikostreuung… (Oder sind an den Wilopumpen Gleichstrommotoren, die ohne Wechselrichter direkt an den Solarpanelen angeschlossen werden?
    Soweit erstmal. Viel Erfolg. VG Thomas

Hallo @Thomas

die Pumpe auf dem Foto ist nur ein Beispiel für einen Dieselgenerator mit dem Pumpen betrieben werden. Es gibt die unterschiedlichsten Ausführungen.

Die Leute schlafen in der Regel auf ihren Feldern, die stehen da nicht unbewacht rum.

WILO hat spezielle Pumpen für diese Anwendungen entwickelt. Wir wollen Qualität verkaufen, auf dem Markt gibt es viel Material aus Asien und Indien, die keine Garantien haben. Die Kreditlaufzeit sollte kürzer sein als die Garantie.

Guten Morgen, danke für die Antwort.

Weitere Gedanken:

  • sind die Wilo-Pumpen und das andere Equipment ggf. mit örtlichen Mitteln / Personal reparierbar?
  • Um Verdunstungsverluste u.ä. zu mindern, wird oft in den frühen Morgenstunden, wenn die Sonne gerade erst aufgeht bewässert. Ist die Strahlung da schon stark genug, um genug Strom zu erzeugen?
    Bezüglich der Bewässerungstechnologien (Tröpfchen,…) könntet ihr euch vielleicht noch eine auf das Thema Agrar-/ Bewässerung spezialisierte Beratung/NGO ins Boot holen?

Gedanken bezüglich Finanzierung:

  • Schön finde ich, das es ein sehr konkretes und „überschaubares“ Projekt ist. Vielleicht könnte das durch eine Art indirekte Patenschaft noch verstärkt werden: Investoren die eine gewisse Mindestsumme einlegen, bekommen von einem bestimmten „ihrem“ Pumpenkäufer in Abständen kurze Feedbacks (Bilder, was baut er an, wie war die Ernte,…)
  • 4 Jahre Laufzeit sind aus Investorensicht ok, sind sie aus Tilgungssicht des Bauern aber nicht zu kurz? (wieviele Kreditnehmer können ausfallen bzw. in Verzug kommen, ohne das Rückzahlung an Investoren gefährdet ist?). 4 Jahre sind ja schnell um, vieleicht schon mal Anschlußprojekte vorbereiten, dann lassen viele das Geld sicher stehen und ihr müßt nicht neu suchen.

VG Thomas

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Beim Pumpenprojekt, nimmt da die AGT dierekt die Nachrangdarlehn oder soll das auch über so ein Zwischenvehicel laufen?
Vg Thomas

Hallo @Thomas zu deinen Fragen:

  • ja, die Pumpen und das Equipment ist Vorort (durch uns) reparierbar, wir sind mit eigenen Technikern und Fahrzeugen Vorort
  • in der Regel wird das Solarpumpensystem mit einem Hochbehälter kombiniert, so dass das Wasser tagsüber gepumpt wird und dann aus dem Hochbehälter bewässert wird.
  • ja Beratung, Schulung und Training ist ein wichtiger Teil unseres Arbeit und unseres Services (siehe Grafik letzter Punkt)

  • Wir können versuchen einige der Kunden, die über die digitalen Möglichkeiten verfügen z.B. hier in die Community einzuladen. Es ist aber auch ein direkter Kontakt z.B. über facebook möglich
  • Die Erfahrung zeigt, dass die aktuelle Crowd in Deutschland kurze Laufzeiten bevorzugt, das System amortisiert sich durch die hohen Dieselkosten relativ schnell, aktuell gehen wir von einer Amortisation von 4 Jahren bei einer neunmonatigen Zahlungsperiode aus und haben insofern noch etwas Puffer einkalkuliert

Wir müssen sehen welchen gesetzlichen Rahmen uns die aktuelle, deutsche Regulierung auferlegt. Am liebsten würden wir die Projekte direkt über die lokale Tochtergesellschaft von AGT im Senegal abwickeln. Es kann aber sein, dass wir ein deutsches Vehikel einbinden müssen um die gesetzlichen Anforderungen der BAFIN zu erfüllen.

Klar, bei genauem Hinschauen findet man durchaus Schwachpunkte. Aber insgesamt besticht das Projekt durch a) unmittelbaren Effekt durch eingesparte Treibhausgase, b) relativ simple und wartungsfreie Technik, c) verbesserte Umweltverträglichkeit (kein Versickern von Schmier-und Brennstoffen mehr), d) keine Mehrbelastung der Farmer, e) extrem schnelle Amortisation, danach praktisch keine Betriebskosten, f) vermutlich auch relativ unkompliziert in der Umsetzung, g) sehr überschaubar im Projektumfang (100 Farmer).
Und genau deshalb wäre ich auf jeden Fall mit dabei. In diesem Rahmen kann man Erfahrungen sammeln und schauen, was man alles noch besser machen kann, bevor man das dann ganz groß ausrollt.
Also, danke für den guten neuen Aufschlag!

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Ja genau, ich meinte das in dem Sinne dass wir - Privatinvestoren - das Investment eingehen könnten auch um es an Freunde / Familie (als „Geschenk“) zu übertragen, ähnlich wie das einige letztes Weihnachten mit Eurem Crowdfunding glaube ich getan haben. Mein Thema (beruflich und privat) ist es, echte Impact Investments an den sog. Kleinanleger zu bringen, daher auch die Frage nach dem Fonds, der ist aber dann wohl nur was für Institutionelle.

Viele Grüße
Anna

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Hallo liebe @Anna

die Verknüpfung von Rewards und Geld-Rendite haben wir in unserem Eigenfunding gemacht, weil wir diese enge Bindung zu unserer „Crowd“ seit vielen Jahren schätzen und dafür ja auch unter anderem dieses Instrument hier geschaffen haben. Obwohl wir angenommen haben das sich ein großer Teil der über 2.200 Investoren hier auch aktiv einbringt, sind es nur wenige Duzend. Danke dass Du dazu gehörst.

Natürlich wünsche ich mir schon seit vielen Jahren mehr unmittelbare „Partizpiation“ und Verknüpfung zwischen den Menschen die wir empowern wollen und denjenigen die das ermöglichen.

Das Problem ist aktuell noch der organisatorische Aufwand und die Sprachbarrieren. Sobald unser Hauptquartier in Senegal steht und wir dort mehr mehrsprachige Mitarbeiter haben, planen wir das. Es gibt z.B. auch bereits Ideen, dass die Menschen in den Dörfern Rewards durch Schmuck oder Handwerkskunst (Masken, Ketten, Armringe usw.) geben, die sie in ihren Dörfern herstellen. Ich habe z.B. gerade von einem Dorf ein Touareg-Schwert gemacht bekommen. So etwas hat hier unter Liebhabern einen Wert von 2.000 €.

Grundsätzlich haben wir für humanitäre Projekte und Themen ja auch unseren gemeinnützigen Verein Africa GreenTec help e.V. gegründet. Eventuell hättest du Lust da mitzuarbeiten, dort könnten wir auch Themen wie Patenschaften abbilden. Alle die da mitmachen, machen das ehrenamtlich.

@Klimakrieger Hallo Thorsten, gibt es schon Pläne, wann das Darlehen aufgelegt wird?
LG Martin

@Klimakrieger
Hallo Thorsten,

danke für Deine ausführliche Antwort und auch den Hinweis auf Euren Verein. Vielleicht kann ich mir mehr Infos von Euren Leuten auf dem Impact Festival holen. Die Ansätze die Du schilderst klingen vielversprechend, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass das ein riesen Aufwand ist. Ich werde beide neuen Investmentmöglichkeiten jedenfalls gerne und guten Gewissens weiterempfehlen.

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Hallo Marin,

auf jede Fälle noch dieses Jahr geplant.

Hallo Anna,

wie Torsten schon beschrieb, sind Investments unter 250 € für alle Seiten nicht optimal (Kosten, Handling, Steuern etc.). Falls dieser (oder höher) aber ein geeigneter Betrag ist, habt ihr natürlich jederzeit wieder die Möglichkeit, das Investment zu übertragen oder für ein Familienmitglied als Überraschung abzuschließen, Geschenkurkunde inklusive :slight_smile:

Dazu wird es wieder etwas in den FAQs geben oder du fragst mich nach Details jederzeit unter:
[email protected]

Liebe Grüße
Jörg

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Hallo zusammen,

ich finde das Projekt stimmig und werde wieder dabei sein. Neben der CO2-freien Förderung des Wassers würde ich es gut finden, wenn die 100 Farmer auch in der ressourcenschonenden Verwendung des Wasser Lösungen austauschen. Vielleicht kann AGT im Rahmen der Kundenbetreuung hier „good practice Beispiele“ aufzeigen und weitere nachhaltige Vorteile für die Farmer auf den Weg bringen.
Macht weiter so!
Gruß
Heiko

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